Ein Familienessen für Daniels Familie zu organisieren, war nie meine Lieblingsbeschäftigung. Ich tat es für ihn, weil er es liebte, wenn alle zusammenkamen. Seine Eltern waren in Ordnung, aber seine Schwester Laura… Sie war von Anfang an ein Problem.
Laura wusste immer, wie sie mich klein machen konnte – mit sarkastischen Bemerkungen oder überheblichen Blicken. Ich versuchte, es zu ignorieren, aber es wurde schwerer.
Aber gestern Abend ging sie zu weit. Nach dem Abendessen fand ich eine Notiz am Kühlschrank: „Überprüfe Daniels Handy.“ Mein Herz blieb stehen. Ein Scherz? Aber ein ungutes Gefühl wuchs in mir.
Ich stürmte ins Schlafzimmer, wo Daniel schon fast schlief. Ich warf ihm die Notiz zu. „Was soll das?“
Er wurde bleich. „Ist das ein Witz?“ murmelte er.
Ich griff nach seinem Handy. Ein Name fiel mir ins Auge: Sofia. Ich öffnete den Chat. „Ich vermisse dich.“ „Ich hasse es, mich zu verstecken.“
„Wer ist Sofia, Daniel?“ Meine Stimme zitterte.
Seine Ausreden bedeuteten nichts mehr. Aber Lauras Art, es mir mitzuteilen, machte mich noch wütender.
Ich rief sie an. „Du wusstest es.“
„Ich dachte, du verdienst die Wahrheit.“
„Eines Tages bekommst du, was du verdienst, Laura.“ Ich legte auf.
Dann sah ich Daniel an. Ich warf ihm sein Handy zu. „Es ist vorbei.“ Und zum ersten Mal fühlte ich mich frei.