Sie kam zu spät zum Vorstellungsgespräch, weil sie einem alten Mann geholfen hatte. Im Büro angekommen, wäre sie vor Schock fast in Ohnmacht gefallen.

Sie eilte zu einem Vorstellungsgespräch, doch eine unerwartete Entscheidung veränderte ihr Leben…

Anna hastete durch die Straßen, die Zeit drängte – das Vorstellungsgespräch war ihre große Chance, dem endlosen Jobhopping zu entkommen und ihr Leben grundlegend zu ändern. Gerade als sie fast an der Kreuzung ankam, hörte sie einen Schrei und das laute Hupen der Autos. Auf der anderen Straßenseite brach ein alter Mann zusammen, griff sich an die Brust und sackte langsam auf den Asphalt.

Autofahrer hupten, Passanten starrten und eilten vorbei, als wollten sie nicht hinsehen – als könnte das Unglück dadurch verschwinden.

Annas Herz raste. Ihre Gedanken schrien: „Du bist spät dran! Lauf weiter!“ Doch ihre Füße gehorchten nicht. Sie rannte zu dem alten Mann, kniete sich neben ihn und legte zitternd ihre Hand auf seine Schulter.

„Geht es Ihnen gut?“ fragte sie mit belegter Stimme.

Der Mann atmete schwer, seine Augen waren halb geschlossen. Mit schwacher Hand wies er auf seine Tasche: „Tabletten… im Portemonnaie…“

Anna griff mit zitternden Fingern in seine alte Ledertasche, fand schließlich ein kleines Fläschchen, zog schnell eine Tablette heraus und half ihm, sie zu schlucken. Sie sprach leise auf ihn ein, während die Tränen in ihren Augen brannten: „Es wird alles gut. Atmen Sie langsam…“

Nach quälenden Minuten wurde der Atem des Mannes ruhiger, seine Haut bekam wieder Farbe. Er öffnete die Augen, sah Anna an und flüsterte: „Du hast mir das Leben gerettet… Wie kann ich dir danken?“

Anna lächelte gequält, sprang dann plötzlich auf: „Oh Gott, ich bin zu spät…“

Sie rannte los, ihr Herz schwer vor Enttäuschung – die Chance war vorbei, keine zweite Gelegenheit mehr. Dennoch fuhr sie ins Büro, nur um zu wissen, dass sie es versucht hatte.

Im Empfangsbereich angekommen, sagte die Sekretärin: „Es tut uns leid, die Geschäftsleitung verspätet sich etwas. Bitte nehmen Sie Platz.“

Anna atmete erleichtert auf und setzte sich. Eine halbe Stunde später öffnete sich die Tür – und der alte Mann trat ein. Gepflegt, im eleganten Anzug, selbstbewusst mit einem Stock in der Hand. Anna erstarrte.

„Guten Morgen“, sagte er mit fester Stimme. „Ich bin der Eigentümer dieser Firma. Entschuldigen Sie meine Verspätung – es gab heute einen… sehr wichtigen Zwischenfall.“ Dann sah er Anna an, lächelte und nickte: „Das ist die Frau, die heute Mut, Menschlichkeit und Verantwortung gezeigt hat. Anna, wir möchten, dass Sie so bald wie möglich bei uns anfangen. Sie haben bereits bewiesen, dass Sie die Richtige für diesen Job sind.“

Anna konnte kaum glauben, was sie hörte. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie hatte ein Leben gerettet – und unerwartet auch ihr eigenes.

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